19. Dezember 2022 Thema: Allgemein Von Axel Busch
Fraktionsvorsitzender
Vorsitzender Schulausschuss
Vorsitzender Ausschuss Mobilität und Straßen
Lieber Alfred,
Alfred Zimmermann, muss ich da eigentlich noch etwas sagen? Eine Ikone in der Erftstädter Kommunalpolitik und natürlich in Köttingen. Um das zu verdeutlichen will ich und muss ich ein paar Zahlen und Fakten nennen. Auf der Ebene des Stadtrates waren bzw. sind das:
Die ganzen stellvertretenden Vorsitze, und die sind nicht wenig, erspare ich mir hier.
Auf der Ebene des SPD Erftstadt will ich hier insbesondere deine Zeit vom Oktober 2013 bis Januar 2018 als Vorsitzender des Ortsvereins hervorheben – neben den vielen Mandaten als Delegierter zu Landeskonferenzen.
Lieber Alfred, was zeigen uns diese vielen Posten und Aufgaben?
In erster Linie würde ich sagen: Sehr sehr viele Menschen trauen dir einiges zu!
Dein Gemeinwohl-orientiertes Engagement ist außergewöhnlich.
Du bist in vielen Themen zu Hause und bewandert, über Sport und Soziales bis hin zur Jugendhilfe und dem „technischen“ Part Mobilität und Straßen. Die Tatsache, dass du so viele Gremien leitest bzw. geleitet hast wie auch die lange Zeit als Ortsbürgermeister von Köttingen und stellv. Bürgermeister von Erftstadt, ist, und dies möchte ich hier ausdrücklich betonen, ein Zeugnis deiner ausgleichenden und verbindenden Art. Du bringst Menschen zusammen, du siehst immer das Positive im Menschen, du schlichtest erfolgreich, wenn es Streit gibt. Du bist verbindlich. Und: du bist einfach nett und ein angenehmer Zeitgenosse. Dich hat man einfach gerne als Freund oder einfach nur als Mensch neben sich.
Deine Charakterzüge spiegeln sich natürlich auch in deinem kommunalpolitischen Engagement wider. Mir fällt keine von dir geleitete Ausschusssitzung ein, in der die Stimmung – und das trotz oft zu behandelnden heiklen Themen – eskalierte. Die Ausschussmitglieder haben Respekt vor dir und deiner menschlichen Autorität. Auch dem politischen Gegner fällt es dann schwer, nicht die Sache an sich in den Vordergrund zu stellen. „Politische Spielchen“ hatten und haben dann wenig Spielraum.
Deine Fähigkeit, lieber Alfred, Menschen zueinander zu bringen und auf Ausgleich bedacht zu sein, hat uns, der SPD-Erftstadt, auch geholfen, dass die Partei in sehr unruhigen Zeiten trotzdem Kurs gehalten halt. Du hast es in den Jahren 2013 bis 2018 als Vorsitzender des Ortsvereins geschafft, die SPD in Erftstadt trotz unterschiedlichster Strömungen wieder auf Linie zu bringen. Dafür bin ich, und nicht nur ich, dir bis heute dankbar.
Aber lieber Alfred, du kannst auch anders. Von wegen ausgleichend. In den 90er Jahren hast du als Ortvorsteher von Köttingen trotz Warnung der Polizei eine Demo mit rund 3.000 Personen gegen einen renitenten Mitbürger organisiert. Das nenne ich doch mal Erfolg. 3.000 Menschen auf die Straße zu bringen. Natürlich war hier auch Ausgleich indirekt das Thema. Wenn ein einzelner Bürger durch seinen Starrsinn und seine Intoleranz die Gemeinschaft gefährdet, da hat er die Rechnung aber ohne unseren Alfred gemacht.
Über 40 Jahre kommunalpolitisches Engagement. Da gibt es natürlich auch das ein oder andere Anekdötchen zu erzählen.
Heute kaum vorstellbar: Als es um eine Reise in unsere Partnerstadt Viry-Chatillon ging und kein Bus zur Verfügung stand, hast du, lieber Alfred, kurzerhand einen Schulbus organisiert. Mit dem Schulbus und seiner nicht unbedingt für Fernreisen vorgesehene Ausstattung nach Frankreich. Das war gewiss ein Abenteuer.
Oder, es kam auch schon mal vor, dass deine Sitzungsunterlagen samt Aktenkoffer vor dir zu Hause waren. Du hattest offensichtlich deinen Aktenkoffer vor der Rückfahrt auf dein Auto gelegt und bist einfach losgefahren. Ein aufmerksamer Mitstreiter hat das bemerkt und dir den Koffer nach Hause gebracht. Kurios nur, dass er vor dir zu Hause war. Deine Frau fragt sich heute noch, was du eigentlich in der Zwischenzeit gemacht hast.
Ja, deine Frau, das ist das richtige Stichwort. Wir, damit meine ich alle, die sich intensiv kommunalpolitisch engagieren, wissen genau, dass dieses Engagement ohne Unterstützung und Toleranz der Familie, insbesondere des/der Partners/Partnerin, nicht möglich ist. Wir tragen Engagement meist auch ein wenig auf dem Rücken der Familie aus. Viele Abende nicht zu Hause, oft auch am Wochenende Termine, und wenn mal zu Hause, dann müssen Sitzungsunterlagen gewälzt werden oder wir sind gedanklich bei einem politischen Thema.
Das strapaziert oft die Geduld und Leistungsfähigkeit unserer Partnerin, unseres Partners, über Gebühr. Das müssen wir, die sich so engagieren, auf dem Schirm haben. Familie und Kommunalpolitik unter einem Hut zu bekommen, ist eine Mammutaufgabe und wir müssen täglich daran arbeiten.
Du hast es geschafft, lieber Alfred. Und am Ende des Jahres ist Schluss. Wie ich dich kenne, lieber Alfred, wirst du dich dann mehr in den Haushalt und der Gestaltung des eigenen Heims bzw. deiner Kinder einbringen, wenn sie dich denn lassen 😊
Zum Abschluss möchte ich noch einmal deutlich danke sagen. Deiner Frau für die Unterstützung, Geduld und Toleranz, die Dein Engagement erst möglich gemacht haben und dir lieber Alfred, für dein außergewöhnliches Engagement über 40 Jahre und dass ich mit dir als Menschen einen Teil dieses Weges gemeinsamen gehen durfte. Ich werde dich in der Fraktion vermissen.