17. Februar 2022 Thema: Miteinander Von Susanne Loosen
Das „Alte Gasthaus“ in Friesheim wurde von der Flut schwer getroffen. In diesem traditionsreichen Dorfgemeinschaftshaus finden fast alle großen Veranstaltungen in Friesheim statt. Die Karnevalsgesellschaft regte eine Sanierung zum Erhalt des Hauses an, doch die Bürgermeisterin berichtet von einer Abrissempfehlung. Droht nun das Aus?
Einzige große Versammlungsstätte in Friesheim
Der Saal des Alten Gasthauses ist die einzige große Versammlungsstätte in Friesheim. Hier feiern wir Karneval, Hubertusball, lauschen Konzerten oder nehmen an Bürgerversammlungen teil. Die Vereine nutzen das Gasthaus für ihre Veranstaltungen. Die Gaststätte war früher an Wirte verpachtet. Nachdem sich aber kein neuer Wirt mehr fand, übernahm die Karnevalsgesellschaft KG 1911 im Jahr 2009 die Gaststätte als Dorfgemeinschaftshaus für die Friesheimer.
Sanierung des Saales war fast beendet
Natürlich ist das alte Haus etwas in die Jahre gekommen, deshalb haben wir im September 2019 die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses beantragt. Der Rat hat das, nachdem er sich vor Ort ein Bild machen konnte, einstimmig beschlossen. Das Land NRW hat die Sanierung mit Fördermitteln unterstützt. Zum Zeitpunkt der Flut war der „Löwenanteil“ bereits verbaut. Nach allem, was wir derzeit wissen, hat der Saal keine größeren Folgeschäden durch das Hochwasser. Ganz anders sieht es leider in der Gaststätte aus. Der vordere Teil des Alten Gasthauses ist so schwer vom Hochwasser getroffen, dass eine mögliche Sanierung sehr umfangreich wird. Also regte die Karnevalsgesellschaft den Erhalt des Dorfgemeinschaftshauses an.
Gibt es eine Abrissempfehlung? Nein!
Die Bürgermeisterin erklärt in ihrer Antwort vom 13.01.2022, dass „vor dem Hintergrund des enormen Schadenbildes seitens des Gutachters ein Abriss des Gebäudes empfohlen wird.“ Allerdings hat sie nur aus dem Schreiben des Gutachters berichtet und zitiert und es nicht beigefügt. Seit Januar warten wir, wie auch die Vereine, darauf das „Gutachten“ zu bekommen. Der einstimmige Beschluss, es zeitnah zur Verfügung zu stellen, war ebenso wirkungslos, wie Nachfragen, die von der Bürgermeisterin nicht einmal beantwortet wurden. Nun liegt es endlich vor. Eine Abrissempfehlung können wir nicht erkennen. Für eine Entscheidung, wie es mit dem Alten Gasthaus nun weitergeht brauchen wir Fakten. Und die haben wir angefragt.
Was passiert weiter?
Die Stadt lässt nun ein richtiges Gutachten anfertigen. Außerdem ist sie beauftragt worden die Fragen zu den Alternativen Sanierung, Neubau an gleicher Stelle und Neubau an anderer Stelle zu beantworten. Erst dann können wir entscheiden ob das Alte Gasthaus zu retten ist oder nicht. Wesentlich dabei sind auch die Vereine. Ohne sie geht es nicht. Den Vorstoß mit der „Abrissempfehlung“ hätte die Bürgermeisterin sich zu diesem Zeitpunkt besser gespart.